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Gezeitenkraftwerk - Planetenenergie

Die verschiedenen Planeten, insbesondere unser Mond, üben eine wechselseitige Kraft auf die Erde aus, die sich durch die Bewegung der Planeten an einem Punkt der Erdoberfläche ständig verändert. Dies läßt sich am besten an den Meeresküsten bei den Gezeiten (Ebbe und Flut) beobachten. Für die Bewegung der gewaltigen Wassermassen der Ozeane, wie es bei Ebbe und Flut erfolgt, sind enorme Energiemengen notwendig.

An den Stellen, wo ein besonders großer Tidenhub (Differenz des Wasserstandes zwischen Ebbe und Flut; maximaler Tidenhub: 20m) erfolgt, läßt sich die Gezeitenenergie durch Gezeitenkraftwerke, einer Art von Wasserkraftwerk nutzen: Bei Flut wird das Wasser in einem Staubecken gesammelt und bei Ebbe wird das Wasser über Turbinen in das offene Meer zurückgeleitet.

Bei den Turbinen handelt es sich meist um Rohrturbinen. Sie besitzen verstell- und umkehrbare Schaufeln bzw. Flügel, so daß sie sowohl beim Einströmen des Wassers in das Beckensystem (also bei Flut), als auch bei Ebbstrom arbeiten können. Die Turbinen sind mit Generatoren gekoppelt, die die kinetische Energie in elektrische Energie (Strom) umwandeln.

Gezeitenkraftwerke können also nur beim Eintreten der Flut bzw. der Ebbe arbeiten. Dieser Nachteil wirkt sich erheblich auf die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Anlagen aus, dies kann allerdings durch das Anlegen mehrerer Becken hinter dem abgeriegelten Damm etwas gemildert werden. Die Gezeitenkraftwerke erhalten auf diese Weise vorübergehend eine gewisse Speicherfunktion, wodurch die Elektroenergieerzeugung bis zu einem bestimmten Grad zeitlich beeinflußt und damit dem tatsächlichen Bedarf besser angepaßt werden kann.

Weltweit befinden sich derzeit allerdings nur wenige Gezeitenkraftwerke im Betrieb. Das mit 240 MW größte Kraftwerk befindet sich derzeit (Stand: 1999) an der Rance-Mündung in Frankreich. Es wurde zwischen 1961 und 1967 errichtet und verfügt über ein 22 km langes und im Mittel 1 km breites Speicherbecken, das durch einen 750 m langen Damm vom Meer abgeriegelt ist. Der mittlere Tidenhub beträgt 8,5 m, und zweimal am Tag fließen rund 100 m3 Wasser ein und aus. Nach den Angaben des Betreibers Electricite´ de France übersteigen die spezifischen Elektroenergieerzeugungskosten diejenigen moderner Kernkraftwerke um etwa 50%.

Durch die notwendigen Stauwehre bzw. Rückhaltebecken sind, wie bei konventionellen Wasserkraftwerken, starke Eingriffe in die Natur notwendig. Der Anteil der Energie, der theoretisch durch Gezeitenkraftwerke bereitgestellt werden könnte, ist verhältnismäßig gering.

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